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geschlechtsneutrale_sprache

Geschlechtsneutrale Sprache

Hier geht es um das, was meist mit „gendern“ oder „entgendern“ gemeint ist. Andere Aspekte von geschlechtsneutraler Sprache gibt es in diesen Artikeln:

Die Wiedergabe durch verschiedene Text-to-Speech-Software wird hier gesammelt:

Ziele und Ansprüche

Das Grundziel ist:

  • Alternativen zu den als männlich und weiblich wahrgenommenen Formen von Nomen/Hauptwörtern, um nichtbinäre Personen einzuschließen.
    • Also zum Beispiel Alternativen zu Verkäufer, Verkäuferin, Verkäufer/-in und VerkäuferIn.
  • Grammatikalische Wörter und Endungen, die weder männlich noch weiblich interpretiert werden, also Alternativen zu „der/die“, „ein/eine“, „gute/r“, „nette/n“ in Ausdrücken wie „der/die Schüler/in“, „ein/eine gute/r Freund/in“, „den/die nette/n Verkäufer/in“. Auf der Seite Vergleich geschlechtsneutraler Deklinationssysteme werden verschiedene diesbezügliche Vorschläge miteinander verglichen.

Weitere Ansprüche können sich aber mitunter in die Quere kommen:

  • Bemerkbarkeit: Viele nichtbinäre Menschen möchten, dass gän die Form nicht einfach ignorieren kann. Eine häufige Forderung ist, sie solle „den Lesefluss stören“, um zum Nachdenken anzuregen.
  • Möglichst wenige Barrieren:
    • Viele der hier präsentierten Vorschläge machen es für Menschen mit verschiedenen Behinderungen, Lernschwierigkeiten und Neurodivergenzen schwieriger oder unmöglich, einen Text zu lesen und zu verstehen. Das betrifft vor allem die Formen, die verwirren, innehalten lassen oder eben den Lesefluss stören.
    • Wer statt dem Bildschirm oder ergänzend dazu Sprachausgabe verwendet, um Texte zu lesen, ist bei Satz- und Sonderzeichen mitten im Wort darauf angewiesen, wie dieses Programm sie vorliest. (Bei der Verwendung einer Braillezeile treten diese Probleme nicht unbedingt auf1) , dafür möglicherweise andere.)

Diskussionsgruppe "Geschlechtsneutrales Deutsch"

Auf Facebook gibt es die Gruppe Gechlechtsneutrales Deutsch, auf der sich verschiedene an diesem Thema interessierte Personen über mögliche Lösungen für geschlechtsneutrale Sprache austauschen. Am meisten Beachtung in den dortigen Diskussionen hatten bis jetzt das Del-On-Sel-System sowie das g-Genus (siehe unten für Kurzbeschreibungen dieser beiden Systeme).

Das Del-On-Sel-System

Das Del-On-Sel-System ist ein Vorschlag, die deutsche Sprache um leicht aussprechbare geschlechtsneutrale Wörter zu erweitern. Dafür werden neue Substantive mit der Endung -on eingeführt, wobei als neuer Artikel del (statt der/die) und als neues Pronomen sel (statt er/sie) verwendet wird:

  • del Lehreron
  • del Schüleron
  • del Kollegon
  • del Studenton
  • del Freundon
  • sel

Die neuen geschlechtsneutralen Formen bilden neben dem Maskulinum, dem Femininum und dem Neutrum ein viertes Genus, das den Namen Utrum trägt. Die folgenden Beispiele zeigen, wie mensch die neuen Utrum-Formen in den verschiedenen grammatikalischen Fällen deklinieren kann:

  • Del Lehreron gibt derl Schüleron das Buch.
  • Sel gibt serl das Buch.
  • Das Buch meinerl Lehreron ist interessant.
  • Kennst Du schon meinel Freundon Kim und serlel Kollegon Andrea?

Mehr Infos gibt es auf der Webseite des Del-On-Sel-Systems.

g-Genus

Das g-Genus leitet sich vollständig aus dem Femininum ab, wobei es aber von diesem in jeder sprachlichen Situation eindeutig abgegrenzt ist.

Merkmale:

  1. Substantive: „-is“ statt „-in(nen)“ (Singular und Plural).
    Auch anwendbar auf substantivierte Adjektive zur Bezeichnung von Personen (bspw. „Abgeordnetis“ statt „Abgeordneteo“).
    Bspw.: Schüleris, Leseris, Studentis, Arztis, Kollegis.
  2. Artikel(wörter):„dio“ statt „die“, ansonsten feminin + „-o“ .
    Bspw.: (Wer? Wen?) „dio/ dieseo/ eineo/ jedeo Fahreris“ und (Wessen? Wem?) „dero/ diesero/ einero/ jedero Fahreris“.
  3. Adjektive: wie im Femininum (also grundregelkonform).
    D. h.: nach gebeugtem Artikelwort „-e“ bzw. „-en“ („eineo gute Fahreris“, „einero guten Fahreris“), sonst wie Artikelwort („guteo Fahreris“, „gutero Fahreris“, „Liebeo Ulli, …“).
  4. Pronomen:„hen“ und „hens-“ statt „sie“ und „ihr-“.

Beispiele:

  • Hen ist meineo beste Freundis.
  • Hen wünschte hensero besten Freundis viel Glück.
  • Henseo beste Freundis wünschte hens viel Glück.
  • (Plural:) Hense besten Freundis wünschen hens viel Glück. Sie alle sind meine besten Freundis.
  • Keineo glaubt einero, dio immer lügt.
  • Dio Vorsitzende (oder: Vorsitzendis) eröffnete die Sitzung.
    (Bei Anwendung ohne Artikelwort:) Vorsitzendeo (oder: Vorsitzendis) eröffnete die Sitzung.
  • Dero Vorsitzenden (oder: Vorsitzendis) wurde das Vertrauen ausgesprochen.
    (Bei Anwendung ohne Artikelwort:) Vorsitzendero (oder: Vorsitzendis) wurde das Vertrauen ausgesprochen.
  • Hen ist eineo Gute (oder: Gutis).

Weitere Anwendungen:

  • Hen tat es um henser (vgl.: seiner/ ihrer) selbst willen.
  • Kim, dereno (gesprochen: [deren-no]) Leidenschaft das Schreiben ist, liest auch viel.
  • Jemandeo wird es schon richten. Damit ist niemandero geholfen.
  • Es muss nicht immer dioselbe sprechen. Das passiert immer deroselben.
  • Diojenige wird es wohl wissen. Derojenigen wird es schon noch auffallen.
  • Hensetwegen machen wir uns keine Sorgen.
  • Maneo / mensch kann das auch anders verstehen.
  • Wir gehen zuro Freundis einero Bekannten (oder: Bekanntis).

Aussprache:

  • „-is“ lässt sich gut [iss] wie in „Praxis“ und „Dosis“ aussprechen.
  • dio lässt sich leichter zweisilbig, also [di-o] statt [djo], aussprechen.
  • „-eo“ wie in „Deo“, „Geo“.
  • Um das Wort nicht allzu sehr zu verfremden, ist es sinnvoll, in der Aussprache den Wortstamm nicht zu verändern. Also [deren-o] statt [de(e)-reeno] für „dereno“.
  • Für „hen“ eignet sich [henn] (statt [hehn]). Entsprechend [henns] für „hens“.

Ältere Version des g-Genus:

Die vorherige Version des g-Genus unterscheidet sich von der obigen lediglich dadurch, dass statt „dio/ -eo“ und „dero/ -ero“ „dey/ -ey“ und „ders/ -ers“ verwendet werden.

Siehe auch www.geschlechtsneutral.com.

NoNa-System (hen/dai/eint)

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Dieses System wurde (und wird) von Noah Frank und Jona Moro entwickelt. Es versteht sich als „work in progress“ und wird laufend ergänzt. Das NoNa-System soll als Vorschlag und Inspiration für andere nichtbinäre/genderqueere/agender Personen dienen und erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

Mehr Infos und genaue Erklärungen zum NoNa-System und geschlechtsneutraler Sprache findest du unter www.geschlechtsneutralesdeutsch.com. Hier hast du außerdem die Möglichkeit, den abgebildeten Grammatikleitfaden als Flyer zu bestellen oder herunterzuladen.

NoNa-System
Fragepronomenbestimmter Artikel unbestimmter Artikel Pronomen Universalpronomen
Wer? dai nette Leo eint nette Leo hen jedai
Wessen? dais netten Leo einter netten Leo hens jedais
Wem? dam netten Leo eintem netten Leo hem jedam
Wen? dai nette Leo eint nette Leo hen jedai

Beispieltext: Ich bin dai Freund*in von Leo. Hen ist meint beste Freund*in. Als hen 17 war, hat hen sich mir gegenüber als nichtbinär geoutet, noch bevor hen hens Eltern davon erzählt hat. Ich bin sehr froh darüber, dass ich meintem Freund*in bei diesem Prozess helfen konnte und ich dadurch jetzt ein besonders vertrauensvolles Verhältnis zu hem habe.

Ausnahme: Anrede

Bei direkter Anrede von nichtbinären/genderqueeren/agender Personen empfehlen wir, nicht die Adjektivendungen zu übernehmen, da sonst der Anschein einer weiblichen Form erweckt wird. Deshalb verwenden wir hierfür das Gendersternchen nach dem Wortstamm (ohne Endung).

Beispiel: Lieb* Leo,… Sehr geehrt* Leo Musterenby,…

Personalpronomen

NominativhenHen benutzt genderneutrale Pronomen.
GenitivhensIch hab hier hens Socken gefunden.
DativhemWir sollten hem bei den Streicharbeiten helfen.
AkkusativhenNein, mein Vater hat mir verboten, hen zur Feier einzuladen.

Artikel

bestimmter Artikel
NominativdaiDas ist dai Autor*in.
GenitivdaisDas ist die Katze dais bekannten Autor*in.
DativdamWir schreiben dam Autor*in.
AkkusativdaiWir laden dai Autor*in ein.
unbestimmter Artikel
NominativeintDas ist eint Autor*in.
GenitiveinterDas ist die Katze einter bekannten Autor*in.
DativeintemWir schreiben eintem Autor*in.
AkkusativeintWir laden eint Autor*in ein.

Wird vor „eint“ ein „k“ gesetzt, so ergeben sich die äquivalenten Formen zu „kein“ und „keine“. Außerdem lassen sich aus dem unbestimmten Artikel „eint“ die Possessivpronomen ableiten.

Possessivpronomen

Die Endungen der Possessivpronomen werden vom unbestimmten Artikel „eint“ übernommen und an den Wortstamm der maskulinen Form angehängt. Daraus ergeben sich folgende Nominative: meint, deint, seint/ihrt, unsert, euert, ihrt. Exemplarisch hierfür die Deklination von „meint“. Alle anderen Possessivpronomina werden nach demselben Schema abgewandelt.

Possessivpronomen „meint“
NominativmeintDas ist meint Freund*in.
GenitivmeinterDas ist die Katze meinter Freund*in.
DativmeintemWir schreiben meintem Freund*in.
AkkusativmeintWir laden meint Freund*in ein.

Relativpronomen

Das Relativpronomen „welchai“ wird wie der bestimmte Artikel „dai“ und das Universalpronomen „jedai“ gebildet.

Relativpronomen „welchai“
NominativwelchaiDai Freund*in, welchai in Wien lebt, hat eine Katze.
Genitiv--
DativwelchamDai Freund*in, welcham ich ein Buch gebe, hat eine Katze.
AkkusativwelchaiDai Freund*in, welchai ich gerne besuche, hat eine Katze.

Demonstrativpronomen

Die Demonstrativpronomen gleichen in Bildung und Abwandlung dem Universalpronomen „jedai“ und dem bestimmten Artikel „dai“.

Demonstrativpronomen „diesai“
NominativdiesaiIch treffe diesai Freund*in.
GenitivdiesaisDas ist die Katze diesais Freund*in.
Dativdiesam Wir schreiben diesam Freund*in.
AkkusativdiesaiWir laden diesai Freund*in ein.
Demonstrativpronomen „jenai“
NominativjenaiIch treffe jenai Freund*in.
GenitivjenaisDas ist die Katze jenais Freund*in.
DativjenamWir schreiben jenam Freund*in.
AkkusativjenaiWir laden jenai Freund*in ein.

Adjektive

Die Endungen der Adjektive wurden zur Vereinfachung aus dem Femininum entlehnt, da die Erkennbarkeit der geschlechtsneutralen Form ohnehin durch Nomen und ggf. vorangestellten Artikel (dai liebe Freund*in) gegeben ist. Komparativ und Superlativ werden nach demselben Prinzip gebildet (dai liebere Freund*in, dai liebste Freund*in).

Adjektivbeugungen
FallPositiv Komparativ Superlativ
Nominativdai nette Freund*indai nettere Freundin*dai netteste Freundin*
Genitivdais netten Freund*indais netteren Freundin*dais nettesten Freundin*
Dativdam netten Freund*indam netteren Freundin*dam nettesten Freundin*
Akkusativdai nette Freund*indai nettere Freundin*dai netteste Freundin*

Die SYLVAIN-Konventionen

Bei den SYLVAIN-Konventionen wird das Indefenitivum zu den üblichen drei grammatikalischen Geschlechtern hinzugefügt. 2)) )

Für nichtbinäre Leute oder für Menschen, von denen das Gender unbekannt ist, gibt es folgende Wortendungen:

  • din Studentnin
  • meinin bestin Freundnin
  • einin gutin Lesernin

Die Mehrzahl wird ähnlich wie das Femininum gebildet.

  • die Lehrerninnen
  • die Schülerninnen

Zur Inklusion aller Gender wird das Binnen-N vorgestellt.

  • die ArbeiterNinnen
  • die FreundNinnen

Gän kann sich hier hier mehr über die SYLVAIN-Konventionen und das geschlechtsneutrale Personalpronomen „nin“ informieren.

ey

Aus dem Pronomen ey können weitere Wortarten abgeleitet werden:

bestimmter Artikel
NomdeyDas ist dey Autor_in.
GendeysDie Katze deys bekannten Autor_in.
DatdemmWir schreiben demm Autor_in.
AkkdemmWir laden demm Autor_in ein.

(Demonstrativ- und Relativpronomen entsprechend)

unbestimmter Artikel
NeynEyn bekanntey Autor_in erzählt.
GeineysDas ist ein Buch eineys bekannten Autor_in.
DeymWir schreiben eym beliebten Autor_in.
AeymWir suchen eym Autor_in für unser Blog.

(Das starke Adjektiv mit -ey im Nom. Sing. (wie im obigen Beispiel), ansonsten entsprechend, das schwache wie üblich mit -e im Nom. Sing. und -en im Übrigen.)

sir

Aus dem Pronomen sir können weitere Wortarten abgeleitet werden:

bestimmter Artikel
NomdirDas ist dir Autor_in.
GendirsDie Katze dirs bekannten Autor_in.
DatdermWir schreiben derm Autor_in.
AkkdinWir laden din Autor_in ein.
unbestimmter Artikel
NeinsirEinsir Autor_in erzählt.
GeinersDas ist ein Buch einers bekannten Autor_in.
DeinermWir schreiben einerm beliebten Autor_in.
AeinsinWir suchen einsin Autor_in für unser Blog.

(Nom. und Akk. mit den vollen Pronomenformen, weil sich -e und -er bzw. -e und -en nicht mischen lassen.) (Das starke Adjektiv geht entsprechend, das schwache wie üblich mit -e im Nom. Sing. und -en im Übrigen.)

Beispiel:

  • Liebsir Sascha, könntest du bitte deinerm netten Nibling meinen Dank ausrichten?

Sternchen, Unterstrich, Satzzeichen

Ausgesprochen als kurze Pause oder Knacklaut.

In der bekanntesten Version wird das Zeichen zwischen die „maskuline“ und die „feminine“ Endung gesetzt:

  • mein_e beste_r Freund_in
  • mein*e beste*r Freund*in
  • mein:e beste:r Freund:in

In einer anderen Variante nach dem Stamm - oder realistischerweise an der nächstbesten Stelle, die nichts mit männlichen/weiblichen Formen zu tun hat, sich aber ok aussprechen lässt:

  • mei_ne bes_ter Freun_din
  • mei*ne bes*ter Freun*din
  • mei:ne bes:ter Freun:din

Oder an ganz zufälligen Stellen:

  • mei_ne best_er Freundi_n
  • mei*ne best*er Freundi*n
  • mei:ne best:er Freundi:n

Es kann durchgehend eines der Zeichen verwendet werden oder mehrere vermischt.

Auch ' und ° kommen manchmal vor:

  • mein'e beste'r Freund'in
  • mein°e beste°r Freund°in

Ein Nachteil dieser Formen ist, dass sie bei der Verwendung von Screenreadern unter Umständen Probleme machen. Hier wird gesammelt, wie verschiedene Text-to-Speech-Programme diese Lösungen wiedergeben.
Des Weiteren sind diese Formen nicht für alle nicht binären Menschen eine angemessene Anrede. Als problematisch wird angesehen, dass verschiedene nicht binäre Endungen(hier zu finden) nicht vorkommen und nur durch das (Satz-)Zeichen inkludiert werden.

Vii

Basierend auf den Pronomem vii/ vis/ viiv/ vii lassen sich auch Artikel und Personalendungen bilden. 3) Ebenso wurde ein passender Plural entwickelt, sodass theoretisch die gesamte deutsche Sprache damit ausgedrückt werden könnte.

KasusSingularPlural
Nomviiviis
Genvisvisis
Datviivviivs
Akkviiviis

Personalendungen sind dabei identisch mit den Pronomen selbst, bestimmten Artikeln wird ein „d“ vorgesetzt. Relativpronomen sind gleich den Artikeln bzw. dem Wort „welch-“ mit der dem Kasus entsprechenden Personalendung. Also welchvii(N), welchviiv(D), welchvii(A) im Singular und welchviis(N), welchviivs(D) und welchviis(A) im Plural.

Aus Übereifer wurden dabei ebenfalls Artikel für den Plural entworfen, auch wenn diese eigentlich nicht nötig sind, da Pluralartikel bereits geschlechtsunspezifisch sind. Der Vollständingkeit und Einheitlichkeit halber wurden diese dann aber bisher beibehalten.

Anzumerken ist, das bei diesem Konzept das „er“ am Ende eines Wortes ersetzt wird, anstatt die neutrale Endung hinten anzuhängen, um zu vermeiden, das vermeintlich neutrale Begrife noch einen männlichen Stamm enthalten.

Fahrer wird also nicht zu Fahrervii sonder direkt zu Fahrvii. Mitarbeiterin nicht zu Mitarbeitervii, sondern zu Mitarbeitvii.

Beispiele

Wir bekommen heute einvii neuvii Teamleitvii.

Aufgabe einvis Lehrvis ist es, viis Schülviis das Lernen angenehm zu gestalten.

Die Leistung dvisis Spielvisis war einfach überragend. Kein Wunder, das viis so hoch gewonnen haben.

Ist das nicht dvii Kollegvii, dvii du einarbeiten sollst?

Meinviiv Geschwistviiv ist es wichtig, dass vii immer pünktlich ist.

Ich mag dvii einvii Mitbewohnvii von dir. Dvii, welchvii immer von vis Hund erzählt.

Das Lob gehört ausschließlich dviivs Wissenschaftviivs, welchviivs das Heilmittel entwickelt haben.

X

Ausgesprochen als iks.4)

  • meinx bestx Freundx

(oder zum Beispiel Befreunx damit es nicht vom Maskulinum abgeleitet wird.)

Oder geschrieben als -iks.

  • meiniks bestiks Freundiks

-lon

Das Verb, das zu einem Nomen dazupasst, wird mit -lon kombiniert.5)

zum Beispiel:

  • Leser_in > lesen > Leslon
  • Verkäufer_in > verkaufen > Verkauflon

-an

  • Studentan anstatt Student*in 6)

-j

  • du bist mein bestej

Freund*/Freundlon/Freundi/Freundan

  • dier ist ein tollej Spek
  • Liebej Alex,
  • hän ist so ein coolej

7)

Endung mit -el

Man kann Substantive geschlechtsneutral machen, indem man statt dem femininen -in ein -el ans Wort hängt.

Beispiel:

Schüler/Schülerin → Schülerel Bürger/Bürgerin → Bürgerel

Bei Wörtern, bei dem sich der Wortstamm beim Hinzufügen des femininen Suffixes ändert (wie Arzt → Ärztin, Prinz → Prinzessin), kann man sich aussuchen, wie man verfährt.

Arzt/Ärztin → Arztel /Ärztel Prinz/Prinzessin → Prinzel /Prinzessel

Solche Wörter werden mit dem Artikel das verwendet, außerdem bleibt der Plural gleich.

Das Lehrerel unterrichtet die Schülerel. (außer natürlich im Dativ: Das Lehrerel gibt den Schülereln ihre Hausaufgaben.)

Ähnlich funktioniert das von Luise Pusch vorgeschlagene Suffix -il; als Plural kann dann -ille dienen (Das Lehreril unterrichtet die Schülerille. Das Lehreril gibt den Schülerillen ihre Hausaufgaben.). Das Suffix -il ist speziell für nichtbinäre Personen gedacht, nicht als generische Form, die für alle Menschen passen würde.

Kurzformen und Nonsenswörter

8) Relativ bekannte Kurzformen auf -i, als Artikel di:er, d*, dx oder ähnliches:

  • der_die Studi, dix Touri

Neue Wörter nach dem selben Muster mit -i:

  • dier Mitbewohni, der*die Kollegi

-i oder ähnliche Endungen, mit „das“ als Artikel um die komplizierteren Formen zu vermeiden:

  • mein bestes Freundi
  • mein liebes Mitbewohnsi
  • das genervte Studi
  • das Touri sucht seinen Stadtplan

-mensch, -menschi, -person, -wesen verwenden:

  • das Postmenschi
  • meine LiebhabPerson
  • der liebe Katzenbetreu-Mensch
  • das Postbotwesen (oder - wenn bekannt oder deutlicher Kontext - auf eine Silbe zusammengezogen: „Postbotwe'n“)

Oder einfach irgendwelche Wörter, die man süß findet.

  • Ich will Fotografierflausch werden.

Strategien für Berufsbezeichnungen

  • Berufsbezeichnungen auf -er(in): -kraft

Lackierer(in): Lackierkraft

Mechaniker(in): Mechanikkraft

ggf. unterbleibt die Umlautung: Glasbläser(in): Glasblaskraft

  • manchmal idiomatischer mit -ungskraft

Gestalter(in) für visuelles Marketing: Gestaltungskraft für visuelles Marketing

Gebäudereiniger(in): Gebäudereinigungskraft

  • Berufsbezeichnungen auf -meister(in): -meisterkraft (d.h. das „er“ bleibt erhalten)

Agrarservicemeister(in): Agrarservicemeisterkraft

  • Berufsbezeichnungen auf -pfleger(in): -pflegekraft (d.h. das „e“ bleibt erhalten)

Krankenpfleger(in): Krankenpflegekraft

  • Berufsbezeichnungen, die auf einem Fachbereichsnamen beruhen: -fachkraft

Germanist(in): Germanistikfachkraft

Geograf(in): Geografiefachkraft

Jurist(in): Jurafachkraft

manchmal auch idiomatischer bei -er(in): Gärtner(in): Gartenbaufachkraft

  • Berufsbezeichnungen auf -frau/-mann: -leut (Rückbildung vom Plural)

Bankkauffrau/mann: (das) Bankkaufleut (wenn eins es schöner findet, geht auch Bankkaufperson)

  • Berufsbezeichnungen auf -ant oder -ent: lateinisches Neutrum

Laborant(in): Laborans (das a von -ans ist lang! Plural: entweder Neutrum „Laborantia“ oder Maskulinum und Femininum „Laborantes“ (mit langem e))

Korrespondent(in): Korrespondens (wieder mit langem e, nicht wie „Korrespondenz“! Plural „Korrespondentia“ oder „Korrespondentes“, s.o.)

  • Berufsbezeichnungen auf -wirt(in): -bewirtschaftungskraft

Betriebswirt(in): Betriebsbewirtschaftungskraft

Forstwirt(in): Forstbewirtschaftungskraft

  • wenn alle Stricke reißen, Kollektivbezeichnung mit -glied

Rechtsanwalt/Rechtsanwältin: Rechtsanwaltschaftsglied

Ingenieur(in): Ingenieurwesensglied

Mehr dazu


im nonbinary.wiki: Gender neutral language

geschlechtsneutrale_sprache.txt · Zuletzt geändert: 2024/01/19 22:14 von chaussette123456