Girlfags, auch: Schwule Frauen sind (mehr oder weniger weiblich identifizierte) Personen mit schwulem Begehren. Viele Girlfags sehen sich auf die eine oder andere Weise als „schwuler Mann im Körper einer Frau“. Sie können allerdings außer auf schwule/ bisexuelle/ queere Männer, auch auf andere Typen von Menschen und Geschlechter stehen.
Girlfags können cis, cisgenderfluid, genderqueer oder transgender sein. Für viele bezieht sich „Girlfag“ vor allem auf das Begehren und ist eine sexuelle Identität, für andere ist es ein eigenes nichtbinäres Geschlecht.
Den meisten Girlfags wurde bei der Geburt ein weibliches Geschlecht zugewiesen. Es gibt auch Transfrauen, die Girlfags sind, sie bilden jedoch eine sehr kleine Minderheit.
Afab Girlfags fühlen sich oft in soweit „dazwischen“, dass sie sich nicht als Cis-Hetera oder als schwuler Transmann bezeichnen, obwohl für einige Transmänner die Selbstidentifkation als Girlfag eine Art Zwischenstufe sein kann.
Seit einigen Jahren macht sich im Diskurs um Girlfags eine Veränderung bemerkbar: Während bis in die Nuller Jahre vor allem das Interesse an schwulen Männern und M/M-Sex im Vordergrund standen, spielt inzwischen die Selbstwahrnehmung von Girlfags eine größere Rolle und ist letztlich der Aspekt, der ein_e Girlfag zur_m Girlfag macht: Sie möchten selbst als (zum Teil) Mann begehrt werden. Janet Hardy formuliert das mit dem Wunsch “in den Augen eines männlichen Liebhabers als Mann wahrgenommen zu werden„ und Blogger'in Paul'a schreibt: „Ich will mit einem Typen zusammen sein, der auch Typen begehrt und das Männliche in mir sieht und wertschätzt.“1) Girlfags wünschen sich keine heterosexuelle Beziehung mit einem schwulen Mann, sondern träumen davon in einer schwulen Beziehung zu sein. Einige bevorzugen polyamoröse Konstellationen mit zwei oder mehreren männlichen Partnern.
Viele Girlfags äußern die Fantasie im Bett den „männlichen“ bzw. dominanten Part zu übernehmen und sind an Praktiken interessiert, die mit schwulem Sex assoziiert werden, z.B. Pegging bzw. BOB (bend-over-boyfriend)2)) , während sich andere eher mit passiver Männlichkeit identifizieren. Girlfags fühlen sich meist auch romantisch zu queeren Männern hingezogen und begreifen sich oft als Teil der schwulen Subkultur oder interessieren sich für schwulen Aktivismus.
Girlfags können eine sehr maskuline Gender-Performance annehmen, allerdings gibt es auch etliche Girlfags, die mit Stolz sehr feminin auftreten oder sich sogar als Tunten begreifen.
Homepage über Girlfags und Guydykes
"Weiblich und schwul", Artikel bei der Mädchenmannschaft
Queerulant_in, Nr. 6 (Januar 2014): Schwerpunktthema: Lebensrealitäten von Girlfags & Guydykes
Uli Meyer: "Almost Homosexual" – Schwule Frauen und Schwule Transgender. Liminalis 1/2007
Uli Meyer: Hidden in Straight Sight – Trans*gressing Gender and Sexuality via Boys Love. In: Levi, Antonia et al.: Boys' Love Manga: Essays on the Sexual Ambiguity and Cross-Cultural Fandom of the Genre, McFarland 2010
Janet Hardy: Girlfag: A life told in sex and musicals. 2008
Paula Balov: Das Boys' Love-Genre queer gelesen: LGBTQ Fujoshis und Fudanshis in Hongkong. 2016
Bruce Bagemihl: Surrogate Phonology and Transsexual Faggotry – A Linguistic Analogy for Uncoupling Sexual Orientation from Gender Identity. In: Livia, Anna, and Hall, Kira (Hrsg.): Queerly Phrased: Language,Gender, and Sexuality. Oxford University Press 1997
Poppy Z. Brite: Enough Rope. In: Tuttle, Lisa: Crossing the Border: Tales of Erotic Ambiguity. Indigo Books 1998
Carol Queen und Laurence Schimel (Hrsg.): PoMosexuals. Cleis Press, USA 1997
Seit einigen Jahren macht sich im Diskurs um Girlfags eine Veränderung bemerkbar: Während bis in die Nuller Jahre vor allem das Interesse an schwulen Männern und M/M-Sex im Vordergrund standen, spielt inzwischen die Selbstwahrnehmung von Girlfags eine größere Rolle und ist letztlich der Aspekt, der ein_e Girlfag zur_m Girlfag macht: Sie möchten selbst als (zum Teil) Mann begehrt werden. Janet Hardy formuliert das mit dem Wunsch “in den Augen eines männlichen Liebhabers als Mann wahrgenommen zu werden„3) und Blogger'in Tochter Kampfstrumpf schreibt: „Ich will mit einem Typen zusammen sein, der auch Typen begehrt und das Männliche in mir sieht und wertschätzt.“4) Girlfags wünschen sich keine heterosexuelle Beziehung mit einem schwulen Mann, sondern träumen davon in einer schwulen Beziehung zu sein. Einige bevorzugen polyamoröse Konstellationen mit zwei oder mehreren männlichen Partnern.
Viele Girlfags äußern die Fantasie im Bett den „männlichen“ bzw. dominanten Part zu übernehmen und sind an Praktiken interessiert, die mit schwulem Sex assoziiert werden, z.B. Pegging bzw. BOB (bend-over-boyfriend)5) , während sich andere eher mit passiver Männlichkeit identifizieren. Girlfags fühlen sich meist auch romantisch zu queeren Männern hingezogen und begreifen sich oft als Teil der schwulen Subkultur oder interessieren sich für schwulen Aktivismus.
Girlfags können eine sehr maskuline Gender-Performance annehmen, allerdings gibt es auch etliche Girlfags, die mit Stolz sehr feminin auftreten oder sich sogar als Tunten begreifen.
Homepage über Girlfags und Guydykes
"Weiblich und schwul", Artikel bei der Mädchenmannschaft
Paul'a: Neben der Spur des Regenbogens: Ich bin ein Schwules Mädchen
Queerulant_in, Nr. 6 (Januar 2014): Schwerpunktthema: Lebensrealitäten von Girlfags & Guydykes
Uli Meyer: "Almost Homosexual" – Schwule Frauen und Schwule Transgender. Liminalis 1/2007
Uli Meyer: Hidden in Straight Sight – Trans*gressing Gender and Sexuality via Boys Love. In: Levi, Antonia et al.: Boys' Love Manga: Essays on the Sexual Ambiguity and Cross-Cultural Fandom of the Genre, McFarland 2010
Janet Hardy: Girlfag: A life told in sex and musicals. 2008
Paula Balov: Das Boys' Love-Genre queer gelesen: LGBTQ Fujoshis und Fudanshis in Hongkong. 2016
Bruce Bagemihl: Surrogate Phonology and Transsexual Faggotry – A Linguistic Analogy for Uncoupling Sexual Orientation from Gender Identity. In: Livia, Anna, and Hall, Kira (Hrsg.): Queerly Phrased: Language,Gender, and Sexuality. Oxford University Press 1997
Poppy Z. Brite: Enough Rope. In: Tuttle, Lisa: Crossing the Border: Tales of Erotic Ambiguity. Indigo Books 1998
Carol Queen und Laurence Schimel (Hrsg.): PoMosexuals. Cleis Press, USA 1997